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Bauernpartei CDU
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Dies ist eine aktuelle Meldung des Nachrichtendienstes Agra-Europe (AgE). Die Veröffentlichung über den Ticker ist ein Service des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA) und gibt nicht Informationen, Meinungen oder Positionen des IVA wieder.
03.05.2024 - 18:57
Bauernpartei CDU

Bauernpartei CDU

BERLIN. Auch die zweite feiertagsbedingt kurze Woche nacheinander hält entgegen mancherlei Vorstellung draußen im Lande die Berliner Politik in Atem. Waren am 1. Mai traditionell vornehmlich Sozialdemokraten im Einsatz, sind es in der Himmelfahrtswoche in erster Linie die Christdemokraten. Drei Tage lang hält die CDU ihren 36. Bundesparteitag in der Hauptstadt ab. Zur Abstimmung steht immerhin ein neues Grundsatzprogramm, nach 1978, 1994 und 2007 erst das vierte in der Geschichte der Partei. Nach wiederholten Bekenntnissen des vergangenen Protestwinters wundert es nicht, dass die ihrem Selbstverständnis nach auch „Bauernpartei“ CDU in dem vorliegenden Entwurf einige Zeilen der Agrarbranche widmet.

Ernährungssicherung first

Dort werden viele mit Wohlwollen zur Kenntnis nehmen, dass die Ernährungssicherung „als Basis unserer Unabhängigkeit“ Priorität genießen soll und die Erzeugung von Lebensmitteln und nachwachsenden Rohstoffen als strategische Aufgabe zur Sicherung der Lebensgrundlagen angesehen wird. Viel Zuspruch dürfte auch die Feststellung finden, dass Umwelt- und Naturschutz „nur mit der Landwirtschaft gehen“ und für deren Verbesserung „Freiräume statt detaillierter Vorgaben“ notwendig seien.

Fast schon selbstverständlich sind die Bekenntnisse zu den neuen Züchtungstechniken, zur Digitalisierung und Präzisionslandwirtschaft. Bei der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) treten die Konservativen auf die Reformbremse und sprechen sich für eine starke ökonomische Säule aus, die es den Landwirten erlauben müsse, „nachhaltiger zu wirtschaften, ein gutes Einkommen zu erzielen und ihnen Schutz auf hoch volatilen Märkten bietet“.

Anspruch auf das Ministerium

Daraus ergibt sich nahezu zwangsläufig, dass die CDU nach einer siegreich absolvierten Bundestagswahl 2025 „alles daransetzen wird, die Zuständigkeit für das Landwirtschaftsministerium zu bekommen“. Das steht zwar nicht im Grundsatzprogramm, sagt aber das Bundesvorstandsmitglied und CDU-Landesvorsitzender und Landwirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt, Sven Schulze. Der ist nebenher zwar auch Wirtschaftsminister, hat aber allem Anschein nach großen Gefallen an der Agrarpolitik gefunden, die kaum jemals so im öffentlichen Rampenlicht stand wie zuletzt. Schulze nennt zugleich einen entscheidenden Vorteil der CDU gegenüber der Partei, die sich in den denkbaren Koalitionen als einzige ebenfalls für das Agrarressort interessieren könnte: „Wir wissen, wie Landwirtschaft tickt, die Grünen nicht.“

Klärungsbedarf

Laut Grundsatzprogramm will die CDU die Tierhaltung „zukunftsfähig weiterentwickeln“. Landwirte bräuchten dafür „einen verlässlichen Rechtsrahmen und eine sichere finanzielle Honorierung für erhöhte Tierwohlleistungen“. Wie die Finanzierung erfolgen soll, wird die Partei zumindest nach den Worten von Schulze rechtzeitig vor der Wahl klären. Nach den Erfahrungen beim letzten Mal wäre das auch wünschenswert. Umso erstaunlicher die brüske Absage aus der Bundestagsfraktion an den jüngsten Vorschlag von Mitgliedern der Zukunftskommission Landwirtschaft und der Borchert-Kommission, eine Anhebung der ermäßigten Mehrwertsteuer auf tierische Produkte zur Finanzierung heranzuziehen. Wohlklingende Worte im Grundsatzprogramm allein reichen nicht. Irgendwann muss man auch sagen, wie’s gehen soll. AgE

Irgendwas ist immer: Mindestens Wahlkampf
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03.05.2024 - 18:56
Irgendwas ist immer: Mindestens Wahlkampf

Irgendwas ist immer: Mindestens Wahlkampf

BRÜSSEL. „Die Woche in Brüssel“: Irgendwas ist immer. Viel wird es vor den Wahlen für ein neues Europaparlament, die zwischen dem 6. und 9. Juni stattfinden, aller Voraussicht nach aber nicht mehr sein, zumindest was wichtige Abstimmungen angeht. Das Europaparlament wird bis dahin nicht mehr tagen. Wichtige Abstimmungen des Rates sind in der Christi-Himmelfahrts-Woche nicht vorgesehen. Erst am 13. Mai wird der Rat förmlich über die von der Kommission präsentierten Änderungsvorschläge zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) entscheiden. Wenig später wird wohl die Zustimmung des Rates zur Einführung von Zusatzzöllen auf russisches Getreide folgen.

Ansonsten dürfte sich an Entscheidungen erst mal nichts tun. Allerdings hat der Wahlkampf begonnen. Und der dürfte es, trotz des bisher gemäßigten Interesses, in sich haben. Welche Themen wird das politische Brüssel dabei beschäftigen? Die EU-Agrarpolitik wird sicherlich dazugehören. Das wurde erst jüngst bei einer Diskussion der Spitzenkandidaten an der Universität Maastricht deutlich. Die größte Bedeutung wird den agrarpolitischen Themen aber eher nicht zugestanden. Wahlumfragen sehen die Hauptinteressen der Wähler bei der Sicherheitspolitik, beim Klima- und Umweltschutz sowie bei der Rechtsstaatlichkeit in der EU liegen.

Eine langweilige Woche?

Bei genauerem Hinsehen wird aber deutlich, dass bei all diesen Themen auch die EU-Agrarpolitik mehr oder weniger mit reinspielt. Zudem wird die Zusammensetzung des nächsten Europaparlaments und der zukünftigen Kommission mit darüber entscheiden, wie die GAP nach 2027 aussehen wird. Auch über den Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) und damit die Höhe des EU-Agrarbudgets nach 2027 entscheiden die Wähler bei dieser Europawahl mit. Doch die findet erst im Juni statt. Insofern verspricht die Woche in Brüssel aus politischer Sicht eher eine langweilige Woche zu werden. AgE

Mehrweg schnell im Hintertreffen
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03.05.2024 - 18:21
Mehrweg schnell im Hintertreffen

Mehrweg schnell im Hintertreffen

OBERHAUSEN. Mehrwegsysteme zur Verpackung von Lebensmitteln sind wegen der anfallenden Lebensmittelverluste nicht immer klimafreundlicher als Einzelverpackungen. Diese Schlussfolgerung hat das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT) am Freitag (3.5.) aus einer Untersuchung von Einzel- und Mehrwegverpackungen von Kaffeesahne in der Gastronomie gezogen. Zwar verursachten Mehrwegsysteme ohne Berücksichtigung von Lebensmittelverlusten im Vergleich zu allen Einzelverpackungen weniger Treibhausgase.

In der Gastronomie müsse nicht verzehrte Sahne aber aus Hygienegründen weggeschüttet werden, erläuterte das Institut. Und bereits dann, wenn in Mehrwegsystemen nur geringe Kaffeesahneverluste aufträten, sei die Einzelverpackung die klimafreundlichere Alternative. Grund dafür seien die Klimagasemissionen bei der Produktion der weggeworfenen Sahne, die ebenfalls in die Bilanz einfließen müssten. Eine innovative Einzelverpackung aus Polypropylen habe schon dann besser abgeschnitten, wenn bei den Mehrwegbehältern 3% der Sahne im Abfall lande.

Für die Studie wurden Einzelverpackungen, die aus Polystyrol und einem Aluminiumdeckel bestehen und nach der Nutzung verbrannt werden, mit Keramikkännchen oder Thermoskannen verglichen. Außerdem wurden innovative Einzelverpackungsdesigns betrachtet, bei denen der Aluminiumdeckel und das Polystyrol durch Polypropylen oder recycelbares Polystyrol ersetzt wurden. AgE

Erhitzte Milch ist sicher
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03.05.2024 - 18:18
Erhitzte Milch ist sicher

Erhitzte Milch ist sicher

WASHINGTON. Mit Stand von Freitag (3.5.) hat es in den USA in zehn Bundesstaaten in insgesamt 36 Milchviehherden Nachweise des Vogelgrippevirus H5N1 bei Milchkühen gegeben. Auch in Milchprodukten wurden Spuren des Virus gefunden, doch sind diese laut der US-Behörde für Lebens- und Arzneimittelsicherheit (FDA) unbedenklich. Wie die FDA am Mittwoch (1.5.) mitteilte, wurden mittlerweile 297 Proben verschiedener Milchprodukte aus dem Lebensmitteleinzelhandel untersucht, neben Trinkmilch auch Käse, saure Sahne und Säuglingsnahrung.

Von den ersten 96 Proben enthielten der FDA zufolge 20% Reste des Virus, doch waren diese Spuren inaktiv und stellen kein Krankheitsrisiko dar. Bei den neuesten 201 Proben wurde ebenfalls kein lebendes, infektiöses Virus nachgewiesen, in der Säuglingsnahrung nicht einmal Virusfragmente. „Diese vorläufigen Ergebnisse unterstreichen noch einmal die Sicherheit der kommerziellen Milchversorgung mit pasteurisierter Milch in den USA“, erklärte FDA-Direktor Dr. Don Prater. Vom Verzehr von Rohmilch rät die FDA jedoch ab.

Keine Gefahr laut MIV

In Deutschland sieht der Milchindustrie-Verband (MIV) ebenfalls keine Gefahr. Durch das Erhitzen beziehungsweise Pasteurisieren der Milch werde das Virus zerstört, sei nicht mehr reproduktionsfähig, jedoch ließen sich noch Bestandteile in der pasteurisierten Milch nachweisen, hieß es am Dienstag (30.4.) in einer Pressemitteilung. „Wir beobachten diese Entwicklung in den USA aufmerksam, aber es scheint von diesen Ereignissen keinerlei ernsthafte Gefahr auszugehen“, betonte MIV-Geschäftsführerin Dr. Angela Kohl. Der einzige bisher betroffene Farmarbeiter habe nur leichte Symptome gezeigt. Sowohl dieser Mensch als auch die Kühe seien nach wenigen Tagen wieder genesen. „Erhitze Milch und Milchprodukte sind sicher“, so Kohl.

Kein Virus im Hackfleisch

Der MIV wies außerdem darauf hin, dass das Robert-Koch-Institut (RKI) die Einschätzung des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) teile, dass das Risiko für die Bevölkerung in Deutschland und auch in Europa gering sei. Dort sei zudem noch kein einziger Fall einer infizierten Kuh oder eines infizierten Menschen gemeldet worden. Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) bestätigte gegenüber dem MIV, dass es keine Hinweise auf eine weitere Mensch-zu-Mensch-Übertragung gebe. Genomanalysen des Virusstammes erbrachten ebenfalls keine Hinweise auf Veränderungen, die eine erhöhte Gefahr für den Menschen nahelegen würden. Das FDA hat auch 30 Hackfleischproben untersucht, darin wurde kein Virus gefunden. Die Rinderfutures an der Chicago Mercantile Exchange (CME) sind nach dieser Mitteilung gestiegen. AgE

Agrarbiologie überzeugt Studis
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03.05.2024 - 17:26
Agrarbiologie überzeugt Studis

Agrarbiologie überzeugt Studis

STUTTGART. Im Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) 2024 haben Studierende dem Studienangebot der Universität Hohenheim im Bereich Agrarbiologie ein hervorragendes Zeugnis ausgestellt. Wie die Universität am Donnerstag (2.5.) mitteilte, bewerten Hohenheimer Bachelor- und Master-Studierende die allgemeine Studiensituation mit 4,0 von fünf möglichen Sternen. Das liege über dem Bundesmittel, heißt es aus Stuttgart.

Zudem überzeugte die Studienorganisation den Nachwuchs mit 4,3 Sternen, und das Lehrangebot mit 4,0. Überdurchschnittlich zufrieden sind die Studierenden bei den Laborpraktika sowie Exkursionen und Geländepraktika, die jeweils mit 4,1 beziehungsweise 4,2 Sternen abschnitten. Für das CHE-Ranking wurden bundesweit rund 120.000 Studierende zu den Bedingungen an ihrer Hochschule befragt. AgE

Globale Agrarpreise leicht im Plus
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03.05.2024 - 17:18
Globale Agrarpreise leicht im Plus

Globale Agrarpreise leicht im Plus

ROM. Der FAO-Preisindex für weltweit gehandelte Agrarprodukte hat sich im April den zweiten Monat in Folge befestigt, nachdem er zuvor sieben Mal in Folge gesunken war. Wie die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) am Freitag (3.5.) mitteilte, stieg der Index im Vergleich zum März um 0,3% auf 119,1 Punkte. Das Vorjahresniveau wurde damit weiter unterschritten, wobei sich der Abstand aber auf 7,4% verkürzte. Maßgeblich für den moderaten Anstieg im Monatsvergleich war der Organisation zufolge vor allem die Verteuerung im Produktbereich Fleisch. Der Teilindex legte gegenüber März um 1,6% zu und lag nur um 0,4% unter dem Vorjahreswert.

Am Weltmarkt stiegen laut FAO die Geflügelpreise aufgrund stetiger Importe von Ländern des Nahen Ostens und wegen Produktionsherausforderungen aufgrund der Geflügelpest. Auch die Notierungen für Rind- und Schaffleisch zogen etwas an, während sich die für Schweinefleisch geringfügig abschwächten. Dies sei auf die schwache Binnennachfrage in Westeuropa und beim führenden Importeur China zurückzuführen, erklärte die FAO.

Getreide und Pflanzenöl etwas teurer

Einen leichten Zuwachs von 0,3% verbuchte im April gegenüber dem Vormonat der FAO-Getreidepreisindex; er blieb mit 18,3% aber klar unter dem Vorjahresniveau. Hierbei stabilisierten sich die globalen Weizenpreise nach vorherigem Rückgang. Bei Mais tendierten die Kurse fester, was nach angaben der FAO mit einer guten Importnachfrage, aber auch mit den zunehmenden Infrastrukturschäden in der Ukraine und reduzierten Produktionsaussichten in Brasilien zu tun hatte. Gerste musste am globalen Markt ebenfalls etwas teurer bezahlt werden, während Sorghum und Reis mit Abschlägen gehandelt wurden.

Der Teilindex für Pflanzenöl legte moderat, nämlich um 0,3% zu und erklomm damit ein 13-Monatshoch. Der kleine Anstieg spiegelt laut FAO den Nettoeffekt höherer Sonnenblumen- und Rapsölnotierungen wider, welche die leicht gesunkenen Palm- und Sojaölpreise mehr als ausglichen.

Zuckerpreis unter Druck

Etwas nach unten ging es mit dem FAO-Milchpreisindex, der gegenüber März um 0,3% nachgab. Ein Grund dafür war die schleppende Importnachfrage für Magermilchpulver, was bei gutem Exportangebot zu deutlicheren Preisabschlägen führte. Etwas nachgegeben haben auch die Käsepreise, während sich die Butternotierungen aufgrund des stetigen Einfuhrbedarfs bei knappen Beständen in Westeuropa befestigten.

Mit 4,4% am stärksten rückläufig war im April der Zuckerpreisindex. Das Minus war laut FAO insbesondere auf die unerwartet hohen Mengen in Indien und Thailand zurückzuführen. Darüber hinaus haben vermehrte Niederschläge in Brasilien nach längerer Trockenperiode die dortigen Sorgen über die Höhe der Ernte gemildert. Die höheren Rohöl- und Ethanolpreise dämpften laut FAO den Rückgang des Weltzuckerpreises ein wenig. AgE

Die Unsicherheit bleibt groß
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03.05.2024 - 17:11
Die Unsicherheit bleibt groß

Die Unsicherheit bleibt groß

BRÜSSEL. Die landwirtschaftlichen Betriebe in der Europäischen Union befinden sich weiterhin in einer schwierigen Lage. Wie aus dem am Freitag (3.5.) veröffentlichten Bericht der Europäischen Kommission zu den EU-Agrarmärkten hervorgeht, stellen vor allem die Inputkosten nach wie vor ein Problem dar. Nach wie vor liegen die Preise für die meisten Vorleistungen deutlich über dem Niveau von vor der Corona-Pandemie. Das gilt vor allem für Dünger, Energie und Futtermittel.

Große Unsicherheiten für die Landwirte ergeben sich durch den Klimawandel, der unvorhersehbare Extremwetterereignisse wahrscheinlicher macht, durch die geopolitischen Konflikte und durch wirtschaftliche Faktoren wie die gestiegenen Zinssätze und erhöhten Arbeitskosten. Laut Kommission sind auch die Lebensmittelpreise nach wie vor hoch. Zusammen mit den getrübten Aussichten für das allgemeine Wirtschaftswachstum sei daher die Hoffnung einer sich erholenden Verbrauchernachfrage begrenzt. 

Der EU-Agrarpreisindex lag der Kommission zufolge zuletzt unter dem Niveau von 2022. Dieser Rückgang sei aber noch nicht vollständig an die Verbraucher weitergegeben worden. Während sich der Verbraucherpreisindex der EU seit März 2023 stabilisiert habe, liege er aber gegenüber 2015 noch um 43% höher. Besonders stark war laut der EU-Behörde der Anstieg mit 65% beziehungsweise 69% in Polen und Litauen.

Etwas mehr Getreide als 2023/24

Für das Wirtschaftsjahr 2024/25 rechnet die Kommission in der EU mit einer Getreideerzeugung von voraussichtlich 278,5 Mio. Tonnen. Dies wäre im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 3%. Dabei werde vor allem von besseren Erträgen ausgegangen. Zum Außenhandel stellten die Brüsseler Beamten fest, dass die EU-Getreideeinfuhren 2023/24 um rund 17% über dem Fünfjahresdurchschnitt liegen dürften. Betont wurde, dass eine verbesserte Logistik im Zuge des Schwarzmeerkorridors die Lieferung von ukrainischem Getreide in Drittstaaten erleichtern würde.

Zur EU-Produktion von Ölsaaten und Eiweißpflanzen erklärte die Kommission, dass diese voraussichtlich steigen werde. Verantwortlich hierfür sei die erwartete Zunahme der Erntemengen von Sojabohnen, Felderbsen und Dicken Bohnen.

Mehr Rohmilch dank höherer Leistung

Das Rohmilchangebot in der EU wird 2024 nach der Kommissionsprognose leicht zunehmen, und zwar um 0,4%. Maßgeblich hierfür ist die höhere Milchleistung, denn der Milchkuhbestand dürfte leicht abnehmen. Derweil entwickelten sich die EU-Käseproduktion und der Käseexport nach wie vor stark und könnten 2024 weiter steigen, erklärte die Behörde. Auch die Butterausfuhren könnten bei einem stabilen Inlandsverbrauch zulegen.

Geflügel weiter im Aufwind

Zum EU-Fleischmarkt hielt die Kommission unter anderem fest, dass wenig überraschend der Trend bei den Verbraucherpräferenzen weg vom Rindfleisch und hin zum Geflügel anhält. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch von Rindfleisch in der EU sank 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 4,7% auf 9,7 Kilogramm. Der Verbrauch dürfte 2024 weiter sinken, die Kommission veranschlagt das Minus auf 2,8%. Parallel dazu dürfte aber auch die Rindfleischproduktion in der EU weiter abnehmen, was die Rindfleischpreise stützen würde.

Die Schweinefleischerzeugung in der EU verzeichnete mit ein Minus von 6,6% im Jahr 2023 einen noch stärkeren Rückgang. Dieser wird sich 2024 nach der Vorhersage der Kommission allerdings verlangsamen. Die Nachfrage nach Geflügel als billigere Proteinquelle ist derweil nach wie vor hoch. Der mittlere Pro-Kopf-Verbrauch von Geflügelfleisch stieg 2023 um 3% und soll 2024 um weitere 2% zunehmen. AgE

2026 wird Jahr der Landwirtin
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03.05.2024 - 16:59
2026 wird Jahr der Landwirtin

2026 wird Jahr der Landwirtin

NEW YORK/ROM. Die Vereinten Nationen (UN) haben 2026 zum Internationalen Jahr der Landwirtin ausgerufen. Eine entsprechende Resolution hat die UN-Generalversammlung am Freitag (3.5.) einstimmig angenommen. Wie die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hierzu weiter mitteilte, sind die Staaten, UN-Organisationen und weitere Akteure wie Unternehmen und die Wissenschaft dazu aufgefordert, im Aktionsjahr das Bewusstsein für die entscheidende Rolle von Bäuerinnen für die Ernährung und Armutsbekämpfung zu schärfen. Die FAO erhofft sich zudem politische Strategien und Maßnahmen zur Bekämpfung der Hindernisse und Herausforderungen, mit denen Bäuerinnen in Agrar- und Ernährungssystemen konfrontiert sind. 

In einem Report zum Status von Frauen im Ernährungssystem kommt die FAO zu dem Ergebnis, dass Frauen weltweit 39% der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft stellen. Allerdings würden sie erheblich diskriminiert, etwa beim Zugang zu Produktionsressourcen, zu sicheren und hochwertigen Arbeitsplätzen und einer gerechten Entlohnung. Auch an Entscheidungsprozessen seien sie seltener beteiligt als Männer. AgE

Klimawandel senkt den Humusgehalt
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03.05.2024 - 16:37
Klimawandel senkt den Humusgehalt

Klimawandel senkt den Humusgehalt

MÜNCHEN. Durch den Klimawandel verringert sich der Humus- und Stickstoffgehalt in alpinen Grünlandböden. Das hat ein Forschungsteam unter Leitung der Technischen Universität München (TUM) herausgefunden. Die Wissenschaftler untersuchten dafür Bodenproben mithilfe sogenannter Mesokosmen. Mit diesen röhrenartigen Modulen wurden die Proben von höheren Lagen zu niedrigeren und wärmeren Standorten verlagert, wodurch die Forscher eine Erwärmung von 2 bis 3 Grad nachstellen konnten. Zudem wurden die Mesokosmen jeweils zur Hälfte intensiv und extensiv bewirtschaftet.

Laut der TUM gingen durch die Temperaturerhöhungen die Humusgehalte rapide und stark zurück, wobei der Effekt bei extensivem Management stärker ausgeprägt war. Bei einer extensiven Bewirtschaftung und einer um 2 Grad höheren Temperatur ging der Humusgehalt um 14% zurück, bei einer Erwärmung um 3 Grad sogar um 22%. Bei einer intensiven Bewirtschaftung verlor der Boden dagegen unter diesen Bedingungen „nur“ 11% an Humus.

Laut den Forschern konnte durch organische Düngung, beispielsweise mit Gülle, der Verlust an organischer Bodensubstanz auf den intensiver genutzten Flächen teilweise ausgeglichen werden. Die Untersuchung fand auf verschiedenen Flächen in den bayerischen Landkreisen Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen statt. AgE

Neues Dreijahresthema gestartet
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03.05.2024 - 16:32
Neues Dreijahresthema gestartet

Neues Dreijahresthema gestartet

STADE. Der Niedersächsische LandFrauenverband Hannover (NLV) hat sein neues Dreijahresthema „Zukunft im Blick - verantwortlich handeln mit LandFrauen“ gestartet. Geplant ist, durch Maßnahmen im Bereich der Umweltbildung und praktisch angewendetes Wissen Bewusstsein für das Thema Nachhaltigkeit zu schaffen. Dazu soll es Vorträge, Workshops, Aktionen und Veranstaltungen geben. Außerdem wurde eine Broschüre aufgelegt, in der Anregungen für die Bildungsarbeit vor Ort sowie themenbezogene Film- und Literaturtipps zusammengefasst sind.

Bei der Auftaktveranstaltung zum neuen Projekt verabschiedete der NLV gleichzeitig sein bisheriges Projekt „Demokratie meint dich!“ mit einem Abschlussfilm. „Es fällt mir in diesen unsteten Zeiten schwer, Abschied von unserem Projekt ‚Demokratie meint dich!‘ zu nehmen“, betonte Verbandspräsidentin Elisabeth Brunkhorst und ermutigte die Gäste, sich für Demokratie starkzumachen und ein klares Zeichen gegen demokratiefeindliche Bewegungen zu setzen. AgE

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Über den Industrieverband Agrar

Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) vertritt die Interessen der Hersteller von Betriebsmitteln für einen nachhaltigen Pflanzenbau in Deutschland. Die 51 Mitgliedsunternehmen engagieren sich in den Bereichen Pflanzenschutz, Pflanzenernährung, Pflanzenzüchtung, Biostimulanzien und Schädlingsbekämpfung. Die vom IVA vertretene Branche bietet innovative Produkte für eine moderne Landwirtschaft, professionellen Gartenbau und verantwortungsvolle Privatanwendung.

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Der Verband

Die Mitgliedsfirmen des IVA entwickeln und vertreiben Pflanzenschutz- und Düngemittel für Landwirtschaft und Gartenbau, Biostimulanzien, Schädlingsbekämpfungsmittel für den Hygiene-, Haus- und Gartenbereich und sind im Bereich Pflanzenzüchtung aktiv.

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Fachbereiche

Im IVA gibt es die Fachbereiche Pflanzenschutz, Pflanzenernährung, Biostimulanzien und Pflanzenzüchtung.

Themen

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Umwelt

Landwirtschaft und Umwelt sind eng verbunden. Welche Auswirkungen haben Pflanzenschutz - und Düngemittel sowie ihre Abbauprodukte auf Böden und Gewässer? 

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Ernährung

Die moderne Landwirtschaft sichert die Versorgung mit hochwertigen und gesunden Lebensmitteln.

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Landwirtschaft in der Praxis

Die Weltbevölkerung im 21. Jahrhundert wächst stetig und mit ihr der Bedarf an Nahrungsmitteln. Die Landwirtschaft wird also mehr produzieren müssen, ohne dabei die Umwelt übermäßig zu belasten. Um diese Herausforderung zu meistern, werden Pflanzenschutz - und Düngemittel noch lange unverzichtbar bleiben.

Termine & Veranstaltungen

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Veranstaltungsübersicht

Eine Übersicht über kommende Veranstaltungen des Industrieverbandes Agrar finden Sie hier!